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Dem Beruf des Tatortreinigers begegnen die meisten Deutschen lediglich Sonntagsabends im Fernsehen, wenn es Zeit für den „Tatort“ ist. Viele von ihnen denken dabei gar nicht darüber nach, dass dieser Job auch in der Realität erledigt werden muss.
Fachfirmen für Tatortreinigungen, Haushaltsauflösungen und Desinfektionen werden gerufen, wenn es darum geht, den Fund- oder Unfallort wieder zu reinigen. Wird nämlich keine fachgerechte Reinigung durchgeführt, können aufgrund von Kontaminationen und Beschädigungen der Bausubstanz schwerwiegende Schäden entstehen, die hohe Folgekosten nach sich ziehen.
Doch wie gestaltet sich der Beruf des Tatortreinigers eigentlich und welche Qualifikationen sind für die Ausübung notwendig? Der folgende Beitrag klärt auf.
Tatortreiniger – Arbeitsalltag und Aufgaben
Beauftragt wird der Tatortreiniger in der Regel von den Angehörigen, der zuständigen Hausverwaltung oder den Eigentümern der Wohnung, wenn es zu einem Unfall, Verbrechen oder natürlichem Todesfall gekommen ist.
Der Tatortreiniger betritt dann mit einer Maske und spezieller Schutzkleidung den Ort des Geschehens und führt eine Tiefendesinfektion aus. Falls der Tote erst sehr spät entdeckt wurde und somit schon lange unbemerkt an dem Ort lag, ist die Herausforderung besonders groß.
Für seinen Berufsalltag benötigt der Tatortreiniger Seuchen- und Schädlingsbekämpfungsmittel, einen Ozonisator, der für die Reinigung der Luft zuständig ist, und Desinfektionsmittel, um die Gesundheit der Beteiligten zu schützen. Der Tod hinterlässt hartnäckige Spuren, sodass ein Tatort ohne diese professionellen Hilfsmittel nicht gründlich und fachgerecht gereinigt werden kann. Die zwingende Entsorgung von verunreinigten Böden, Tapeten und Möbelstücken wird in speziellen Boxen oder Säcken aus Kunststoff vorgenommen.
Nötige Fähigkeiten und persönliche Voraussetzungen
Bei dem Beruf des Tatortreinigers handelt es sich um einen Job, der alles andere als einfach ist. Diejenigen, die diesen anspruchsvollen Beruf ausüben, müssen über ein starkes Nervenkostüm verfügen und sowohl physisch als auch psychisch eine hohe Belastbarkeit vorweisen können.
Eine Wohnung zu betreten, welche die Spuren der letzten Lebenszeichen eines Verstorbenen aufweist, ist keine einfache Angelegenheit. Beispielsweise hinterlässt eine Leiche Spuren und Gerüche, welche schwache Mägen unter Umständen nicht gut vertragen. Unverzichtbar ist außerdem eine gründliche und gewissenhafte Arbeitsweise.
Darüber hinaus muss der Tatortreiniger auch den sozialen Kontakt zu den Angehörigen und Hinterbliebenen professionell meistern können. Er darf sich die Situation selbst nicht zu sehr zu Herzen nehmen und muss gleichzeitig gegenüber den Hinterbliebenen in der schweren Situation respektvoll und empathisch agieren.
Die Tatortreiniger-Ausbildung
Eine geregelte oder direkte Ausbildung, um den Beruf des Tatortreinigers zu ergreifen, existiert nicht. Allerdings besteht die Möglichkeit, eine Ausbildung zum staatlich geprüften Desinfektor zu absolvieren. Mit dieser ist eine ideale Grundlage geschaffen, um als Tatortreiniger arbeiten zu können.
Beschäftigt werden Desinfektoren hauptsächlich in der Lebensmittelindustrie oder in Krankenhäusern. Die Dauer einer solchen Ausbildung beträgt lediglich ein paar Wochen. Die Auszubildenden lernen dabei, wie sie mit Chemikalien und Desinfektionsmitteln verantwortungsvoll umgehen, wie sich die Hygienevorschriften gestalten und welche Schutzmaßnahmen bei dem Umgang mit Bakterien, Schädlingen und Viren beachtet werden müssen.
Im ersten Moment werden die meisten Menschen den Job des Tatortreinigers nicht als sonderlich attraktiv bewerten. Allerdings sind in der Branche die freien Stellen hart umkämpft – es gibt viel Interessenten, die gerne als Tatortreiniger arbeiten würden, aber auf einen Mangel an freien Stellen stoßen.