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Es geht blitzschnell. Ein vorausfahrendes Fahrzeug oder eine Windböe wirbelt einen Kiesel auf und schleudert ihn gegen die Frontscheibe. Das Glas ist beschädigt. Die TV-Werbung suggeriert, dass eine Windschutzscheiben-Reparatur problemlos möglich ist, nur ein paar Minuten dauert und dem Kunden nichts kostet, weil die Teilkasko-Versicherung dafür aufkommt. Ist das wirklich so? Der Experte für Windschutzscheiben-Reparaturen in Essen weiß Rat.
Windschutzscheiben-Reparatur und das Gesetz
Ganz so einfach wie es in der Werbung dargestellt wird, ist es in der Praxis doch nicht. Nur unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Windschutzscheiben-Reparatur gestattet. Entscheidend dafür, ob die Scheibe repariert oder ausgetauscht werden muss, ist die Position und Größe der beschädigten Stelle. Sie darf auf keinen Fall im Sichtfeld des Fahrers liegen. Dazu hat der Gesetzgeber genaue Richtlinien erlassen:
- Die beschädigte Stelle darf nicht größer als eine 2-Euro-Münze sein.
- Sie muss mindestens 10 Zentimeter vom Rand der Windschutzscheibe
- entfernt sein.
- Die beschädigte Stelle darf sich nicht im Sichtfeld des Fahrers befinden.
Das Sichtfeld ist in der Vertikalen von einem 30 Zentimeter breiten Streifen in der Lenkradmitte definiert. In der Waagerechten stellt die Reichweite der Scheibenwischer die Begrenzung dar.
Befindet sich die beschädigte Stelle im Sichtbereich, ist eine Windschutzscheiben-Reparatur nicht zulässig. Die Scheibe muss ausgetauscht werden. Ob Reparatur oder Austausch erforderlich ist, entscheidet der Fachmann.
Wie wird die Windschutzscheibe repariert?
Im ersten Schritt wird die beschädigte Stelle gereinigt und lose Glassplitter abgesaugt. Danach bringt der Handwerker einen Vakuumsauger über der beschädigten Stelle an. Die Vertiefung wird mit einem speziellen Harz aufgefüllt. Durch die Bestrahlung mit UV-Licht härtet das Harz aus. Im letzten Schritt wird die Scheibe poliert. Insgesamt dauert eine Windschutzscheiben-Reparatur ungefähr 30 Minuten. Wer keine Kaskoversicherung hat, muss mit Kosten von ca. 80 – 100 EUR rechnen. Anders sieht das bei einem Austausch der Windschutzscheibe aus. Dabei entstehen Kosten in Höhe von mehreren Hundert Euro.
Was passiert bei einem Austausch der Windschutzscheibe?
Der Innenraum wird abgedeckt und der Rückspiegel sowie alle Teile entfernt, die den Zugang zur Frontscheibe versperren. Dasselbe geschieht außen mit den Scheibenwischern, dem Windfang unterhalb der Frontscheibe und den Gummileisten. Mittels eines dünnen Drahts wird die Scheibe aus der Verklebung gelöst. Danach wird der Rahmen von Kleberresten gesäubert und die neue Scheibe eingeklebt. Alle abgebauten Teile werden wieder eingebaut. Der Kleber benötigt ungefähr 2 – 3 Stunden zum Aushärten. In den ersten 48 Stunden nach dem Austausch muss die Windschutzscheibe jedoch noch geschont werden. Das bedeutet unter anderem keine heftigen Erschütterungen.
Kostet die Windschutzscheiben-Reparatur wirklich nichts?
Schon manchem Autofahrer wurde trotz Kaskoversicherung eine saftige Rechnung für eine Windschutzscheiben-Reparatur präsentiert. Das kann zum Beispiel dann passieren, wenn das Fahrzeug mit Spurhalte-Assistenzsystemen ausgerüstet ist. In der Scheibe sind Sensoren verbaut, die eventuell ausgetauscht werden müssen. Kameras müssen nach der Reparatur neu justiert werden. Nicht immer ist klar, ob die Versicherung diese zusätzlichen Kosten übernimmt. Experten raten, vor der Windschutzscheiben-Reparatur bei der Versicherung anzurufen und die Frage zu klären.
Wie sieht das mit Vignetten und Aufklebern aus?
Deren Ersatz kann mitunter Probleme bereiten, weil er nicht selbstverständlich ist. Im Normalfall muss sich der Autofahrer selbst darum kümmern. Manchmal zeigt sich die Werkstatt kulant und ersetzt den Schaden oder kümmert sich um den Ersatz. Darauf ist jedoch kein Verlass. Sicherheitshalber sollte die Rechnung der Windschutzscheiben-Reparatur und die Reste der zerstörten Vignetten oder Plaketten aufbewahrt werden.