Wenn die Musik in den Hintergrund rückt: Stimmungsplaylists

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Das Musik einen Einfluss auf unsere Stimmung, Psyche und Körper hat, ist schon längst kein Geheimnis. Was jeder für sich fühlen kann ist mittlerweile auch wissenschaftlich erforscht. Immer mehr Orte nutzen die Erkenntnisse über die Wechselwirkung zwischen Musik und Mensch für sich.

Alles begann in den 30er Jahren mit der typischen Elevator-Music, der Fahrstuhlmusik. Damit die Fahrgäste in einer Aufzugskabine, damals ein noch recht unbekanntes Gefühl, sich nicht unwohl fühlten, begannen die Betreiber bald damit, in den Kabinen beruhigende Musik zu spielen und so den Fahrgästen Platzangst oder die Furcht vor einem Absturz zu nehmen.

Heute sind Stimmunsgplaylists fast überall im öffentlichen Raum anzutreffen. Man kann Gema-freie Musik kaufen (https://de.audiocrowd.net/) und so die Kosten für die die Hintergrundmusik seines Cafés oder Geschäfts reduzieren und Menschen zum Bleiben animieren.

Auch im Internet sind die Stimmungsplaylists angekommen. Streaminganbieter wie Spotify oder Youtube (bzw. lassen ihre Algorithmen) erstellen Playlists, die einer bestimmten Stimmung entsprechen sollen und von den Nutzern einfach immer weiterlaufen gelassen werden. So generieren die Streaminganbieter immer weitere Abrufe – aber die Musik als Kunst rutscht in den Hintergrund.

Wie funktioniert die Elevator-Music?

Jeder weiß, dass Musik einen großen Effekt auf Menschen haben kann. Niemand hat das eindrücklicher beschrieben, als Carol King in ihrem Song „Jazzmann.“ „Lift me, won’t you lift me / above the old routine (…) when the jazzman testifies a faithless man believes / he can bring you into paradies or bring you to your knees.” Worte die Musikgeschichte schrieben und gleichzeit selbst bestätigten was sie ausdrückten. Schließlich steigt bei dem Song automatisch die Stimmung der Hörer und nicht wenige möchten gerne automatisch anfangen zu tanzen.

Diesen Effekt macht sie die Elevator-Music oder Hintergrundmusik zu Nutze. Je nach Ort und Einsatzzweck ist sie unterschiedlich gestaltet, sodass sie eine bestimmte Stimmung im Hörer ausrufen kann. In einem Fahrstuhl war die ursprüngliche Idee, dass die Musik die Insassen beruhigen kann. Heute ist der Gedanke immer weitergeführt worden. In Geschäften wird positive, heitere Musik gespielt, damit die Stimmung der Kunden steigt, sie in Kauflaune versetzt werden und öfter wiederkommen. In Cafés wird eine ruhige, positive Musik gespielt, damit sich die Gäste entspannen können.

Die Musik wird von Gewerbetreiben auf verschiedene Arten gebraucht, um in den Verbrauchern und Kunden eine gewünschte Stimmung hervorzurufen. So haben die Kunden im Idealfall ein angenehmes Kauferlebnis und die Gewerbetreibenden einen positiven Effekt in der Kasse, weil die Kunden mehr Geld im Laden lassen.

Was passiert mit der Musik?

Die klassische Hintergrundmusik wird absichtlich für diesen Zweck produziert. Anders sieht es beispielsweise bei den Stimmungsplaylists von Streaminganbietern aus. Denn hier werden Songs von Kunstschaffenden benutzt, um für die Unternehmen immer neue Musik-Aufrufe zu generieren. Hier gerät die Kunst ins Hintertreffen kommerzieller Interessen.

Zwar sind Streaminganbieter von vorn herein nicht dafür bekannt, besonders gute Konditionen für Kunstschaffende anzubieten. Aber hier ist ein neues Niveau der Geringschätzigkeit erreicht. Denn die Playlists werden so gestaltet, dass der Hörer sie irgendwann überhaupt nicht mehr wahrnimmt. So ist das Werk nur noch ein Mittel zum Zweck.

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